Wahl 2025 - Schwerpunkte für ein besseres Leben setzen

Wahl 2025 - Schwerpunkte für ein besseres Leben setzen

Die Bundestagswahl 2025 wirft ihre Schatten voraus. Der Wahlkampf hat begonnen. Die Parteien positionieren sich. Wie immer wird viel versprochen, was alles gut und besser wird, wenn man sie wählt. Es geht um die Entlastung, insbesondere der unteren und mittleren Einkommen. Auch die soziale Gerechtigkeit, Sicherheit und die marode Infrastruktur werden thematisiert.

Erfolgreicher Wahlkampf mit Stärkung der Kommunen

Dabei wird erstaunlicherweise wenig gewichtet, dass sich die Perspektiven für ein besseres, sicheres Leben und die Hoffnung auf eine gute Zukunft, nicht in Berlin oder in einer Landeshauptstadt, sondern immer vor Ort, in der Stadt und im Dorf realisieren müssen.

Wenn die Kindertagesstätte früher schließt, weil Personal fehlt, wenn die Schule in einem schlechten Zustand ist, Wege, Straßen und Brücken zerfallen und der Bus nur zweimal am Tag fährt, schwindet das Vertrauen in den Staat und eine gute Zukunft. Auch der Zusammenhalt der Gemeinschaft vor Ort, als wichtiger Baustein der Demokratie, wird gefährdet. 

Der kommunale Investitionsrückstand  beläuft sich auf 186 Milliarden €, allein auf Schulen und Bildungseinrichtungen entfallen. 54,8 Milliarden €, im Kitabereich wird der Bedarf auf 12,7 Milliarden € beziffert.

Wer Wählerinnen und Wähler gewinnen will, sollte genau hier ansetzen, denn gerade das erwarten die Menschen. Konkrete Verbesserung im Alltag sind häufig wichtiger als allgemeine und globale Versprechen. Auch die Aussicht auf 100 oder 200 € steuerliche Entlastung im Jahr ist den Menschen im Zweifel weniger wichtig als ein gutes und sicheres Umfeld. Wer hier überzeugende Modelle entwickelt, das Vertrauen der Menschen gewinnt, wird im Zweifel auch Wahlen gewinnen (Gerd Landsberg).

Astrid Heuberger

Verwaltungsjuristin I Kommunalwesen I langjährige Führungspraxis🔸🌱ICF Business Coach🔸FÜHRUNG. COACHING. WANDEL im public sector und v.a. kommunale Ebene

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Absolut. Ohne Kommunen kein Staat. Die Bürger/innen erleben den Staat vor Ort. Deren Vertrauen in den Staat hängt davon ab, inwieweit sie den Staat als handlungsfähig und das Gemeinwesen als funktionierend betrachten. Zugleich wird häufig die gefährdete und bald fehlende finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommunen und deren strukturelle Unterfinanzierung ausgeblendet. Der Hilferuf der Kommunen wird zwar arkustisch wahrgenommen, verhallt jedoch teils sowohl in der „großen Politik“ als auch in der Bevölkerung. Stattdessen steigt die Erwartungshaltung in kaum leistbare bis illusionäre Standards bei Kitas, Ganztagsbetreuung an Schulen, bauliche Standards an Schulen als Lernlandschaften, Mobilitätswende, von der klassischen Daseinsvorsorge, Straßen, Wasserver-/Abwasserentsorgung ganz zu schweigen. Hinzukommend die drängenden Fragen der Migration und der Transformation/Digitalisierung der Verwaltung. Wegen dieser Kluft zwischen geforderter und leistbarer Standards fühlen sich Verantwortliche der kommunalen Ebene teils buchstäblich „im falschen Film“. Je illusorischer die Leistungsversprechen desto bitterer die Enttäuschung!

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