Götterdämmerung für die Politik in Deutschland!

Götterdämmerung für die Politik in Deutschland!

Bild: Pixabay

Deutschland steht vor schweren Zeiten. Die breite Diskussion: wann kommt die Neuwahl, wer wird, mit wem eine Koalition bilden, beherrscht die Medien. Das ist nachvollziehbar, geht aber an der Größe der Herausforderungen vorbei. Wir stehen vor einem Wendepunkt der Geschichte. Die Globalisierung – von der der Exportweltmeister Deutschland besonders profitiert hat – kommt zum Erliegen. America first, China first, Zölle, Handelskonflikte werden die nahe Zukunft beherrschen. Der Ukraine Krieg wird erbittert  weiter geführt. Putin sieht nach der Wahl in den USA neue Chancen. Die alten Regeln der Weltordnung sind Vergangenheit.

Europa muss jetzt Führung zeigen, und das gilt insbesondere für den größten Mitgliedsstaat Deutschland. Wir stehen vor der Götterdämmerung der deutschen Politik. Es geht um viel mehr, als um die Frage wie viel Sozialstaat wollen und können wir uns leisten, reformieren wir ein wenig das Bürgergeld und versprechen: alles wird gut. Niemand wird zurückgelassen.

Genau diese Stimmung spiegelt sich auch bei den Verbänden in Berlin wieder. Jeder fordert, will mehr, jetzt hier und heute. Das ist nachvollziehbar aber trotzdem falsch.

Es geht um umso Zukunft, unsere Freiheit, unsere Demokratie, um Europa und um die neue Weltordnung. Da ist wenig Raum für das "Klein-Klein" der deutschen Diskussion.

Man kann nur hoffen, dass die Politik das erfasst und den Menschen vermittelt, auch wenn es hart ist. Es ist ein Irrglaube, man gewinnen nur Wahlen, wenn man ganz viel verspricht. 

Mit einem weiter so, wird Deutschland scheitern. Die Konflikte werden zunehmen und die Extremisten triumphieren. Wir brauchen die Gemeinsamkeiten aller Demokraten, um  genau das zu verhindern! (Gerd Landsberg).

Vorabveröffentlichung der ZMI-Kolumne vom 17.11.2024

Jan Erik Bohling

Stadtrat @ Stadt Salzgitter | Dezernent für Wirtschaft, Kultur, Digitales | Bürgermeister a. D. mult.

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… nach unserer nordischen Literatur wird am „Ende der Welt“, - das Richard Wagners so fulminant in seiner Oper „die Götterdämmerung“ versucht darzustellen - schließlich Alles neu. „Vom Dunkel ins Licht“. Eine schöne Vorstellung. Für viele Opernfans ergreifend, für die meisten Karrierepolitiker erschreckend. Es setzt die Erkenntnis voraus, dass es jetzt ums Ganze geht. Disruptives Handeln ist auf allen Ebenen unseres politischen Systems notwendig. Sie denken nicht strategisch langfristig, sondern in Wahlzyklen. Eine Lösung liegt m. E. nicht auf der Hand. Unser ehemaliger Bundespräident hat es einmal mit seiner „es muss ein Ruck durch unsere Gesellschaft gehen“-Rede versucht. Das wird nicht ausreichen …

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