Panorama

Kein Mensch will's gewesen sein Japans Polizei klärt mysteriösen Schuhdiebstahl in Kindergarten auf

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
An der Garderobe in einer Kindertagesstätte können Kinder Schuhe, Regenhosen, Rucksäcke und vieles mehr aufbewahren. Aber Vorsicht, vor vierbeinigen Räubern.

An der Garderobe in einer Kindertagesstätte können Kinder Schuhe, Regenhosen, Rucksäcke und vieles mehr aufbewahren. Aber Vorsicht, vor vierbeinigen Räubern.

(Foto: picture alliance/dpa)

In einem Kindergarten in Japan verschwinden immer wieder Schuhe. Es gibt keine Spur zu einem möglichen Dieb. Eltern und Personal sind ratlos. Schließlich muss die Polizei eingeschaltet werden. Die kann schließlich den mysteriösen Dieb entlarven.

Egal ob in Deutschland, Mexiko oder auch Japan, an der Garderobe im Kindergarten kann schnell mal eine Mütze verloren gehen, oder auch das Lieblingskuscheltier des Kindes von den Eltern vergessen werden. Doch in einem Kindergarten in der südjapanischen Stadt Koga verschwinden immer wieder Schuhe. Eltern, Personal, Kinder - keiner will es gewesen sein. Erst die Polizei kann den unerwarteten Schuhdieb aufspüren.

Im Gosho-Kindergarten in der japanischen Stadt Koga werden Anfang November binnen weniger Tage mindestens zehn Schuhe gestohlen, wie RKB Mainichi Broadcasting News (RKB) berichtet. Mehrfach liegen die Kinderschuhe verstreut auf dem Boden vor den Schuhregalen und einige Exemplare fehlen, sagt Keiei Saito, der Direktor des Kindergartens, dem japanischen Nachrichtenportal RKB. "Ich hatte Angst, dass jemand von den Kindern besessen sein könnte. Ich hatte Angst, dass sie entführt werden könnten oder so etwas in der Art." Da sich der Dieb auch nach mehr als einer Woche nicht identifizieren lässt, wendet sich der Direktor schließlich an die Polizei.

Da die Gefahr bestand, dass sich diese Vorfälle zu einem gezielten Angriff auf die Kinder entwickeln könnten, leitete die Polizei eine Untersuchung ein. Dabei wurden auch Sicherheitskameras im Garderobenbereich des Kindergartens installiert. Wenige Tage später verschwand wieder ein Schuh spurlos. Das Filmmaterial der Polizei-Kameras entlarvt den Schuhdieb schließlich eindeutig: Der Übeltäter hatte jedoch vier Beine, braunes Fell und scharfe Krallen.

Das Kameramaterial zeigte, dass ein Wiesel zum Tatzeitpunkt hinter einer Wand aufgetaucht war, das sich den Ablagefächern für die Hausschuhe der Kinder näherte und schließlich mit einem einzelnen weißen Schuh im Maul aus dem Staub machte. Das alles geschah innerhalb von weniger als fünfzehn Sekunden.

Professor Hiroshi Sasaki, Säugetierforscher an der Chikushi Jogakuen University, hatte für den Raubzug des Wiesels eine einfache Erklärung: Das Wiesel habe die Schuhe gestohlen, um sie als Isolierung für sein Winternest zu verwenden, zitierte RKB den Säugetierforscher. Das Nachrichtenportal berichtete von einem ähnlichen Fall aus der Präfektur Aichi, bei dem ein Wiesel 150 Paar Sandalen in seinen Bau brachte.

"Um ehrlich zu sein, war ich erleichtert", sagte Saito RKB. Demnach waren auch die Eltern erleichtert darüber, dass sich das Rätsel um die verschwundenen Schuhe aufklären konnte. Der Verbleib der Schuhe aus dem Kindergarten in Koga ist jedoch weiterhin unbekannt. Der Gosho-Kindergarten hat nun jedoch Maßnahmen gegen den Schuhdieb ergriffen: Um weitere derartige Raubzüge des Wiesels zu verhindern, spannen die Mitarbeiter des Kindergartens nachts ein Netz über das Schuhregal.

Quelle: ntv.de, rwe

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen