Winterwahlkampf: Chance oder Risiko?
Am 23. Februar 2025 wird der neue Bundestag gewählt. Die Zeit ist knapp – das gilt auch für die Vorbereitung der politischen Parteien. Viele sprechen von einem „kurzen Winterwahlkampf“. Doch darin liegt kein Risiko, sondern eine echte Chance.
Warum ein kurzer Wahlkampf eine Chance sein kann:
Lange Wahlkämpfe haben die Menschen in der Vergangenheit eher verstört als motiviert. Statt inspirierender Debatten gab es oft:
Monatelange Wiederholungen der immer gleichen Argumente,
eine zunehmend aggressive Stimmung,
unsachliche gegenseitige Vorwürfe, die die Wähler*innen frustrierten.
Ein kompakter Wahlkampf bietet die Möglichkeit, kurz und prägnant auf den Punkt zu kommen. Das erhöht die Aufmerksamkeit und lässt Raum für klarere Botschaften.
Kommunale Themen in den Mittelpunkt rücken:
Gerade in Städten und Gemeinden sollten die Wählerinnen ihre Kandidatinnen gezielt darauf ansprechen:
Wie kann die dramatische Situation der Kommunen vor Ort verbessert werden?
Wer hat durchdachte und umsetzbare Konzepte, um die kommunale Selbstverwaltung zu stärken?
Welche Rahmenbedingungen auf Bundesebene können verbessert werden, damit die kommunale Daseinsvorsorge nachhaltig optimiert wird?
Politische Parteien in der Verantwortung:
Dabei gilt: Nicht alles, was wünschenswert erscheint, ist kurzfristig umsetzbar oder finanzierbar. Seriöse Lösungen statt unrealistischer Versprechungen sind gefragt. Die Wähler*innen sollten einfordern, dass Konzepte nachvollziehbar und durchgerechnet präsentiert werden.
Medien und Talkshows als Plattform für Lösungen:
Es wäre wünschenswert, dass diese zentralen Fragen der kommunalen Zukunft in den Talkshows und Medienberichten eine prominente Rolle spielen. So könnte der Wahlkampf einen Beitrag leisten:
Gegen Politikverdrossenheit.
Für Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Für ein stärkeres Miteinander in unserer Gesellschaft, trotz unterschiedlicher politischer Ansätze.
Ein Winterwahlkampf kann somit nicht nur knackig, sondern auch lösungsorientiert sein – eine echte Chance für mehr politische Glaubwürdigkeit und Engagement. (Gerd Landsberg)
++++Vorveröffentlichung aus dem ZMI-Newsletter vom 8.12.2024++++