eGovernment Podcast

Mal was wirklich wildes: Wir alle haben ja gestern den Koalitionsvertrag studiert. Wie durch ein Wunder hat sich aber in der Version, die heute auf den Websites der Parteien steht, eine Änderung ergeben, die aus Sicherheitssicht extrem interessant ist. (Witzigerweise konnte man bei der CDU bis eben sogar BEIDE Versionen finden). Während der Verhandlungen zum Koalitionsvertrag tauchte aus der AG Wirtschaft eine Formulierung "In sensiblen Bereichen der kritischen Infrastruktur dürfen künftig ausschließlich Komponenten aus vertrauenswürdigen Staaten verbaut werden." auf. Der Aufschrei in der Industrie war groß, mindestens so groß wie zum Paragraphen 41 im NIS2UmsuCG. Der Satz hat es aber bis in den Koalitionsvertrag geschafft. Jedenfalls bis gestern. In der Version heute steht "In sensiblen Bereichen der kritischen Infrastruktur dürfen künftig ausschließlich vertrauenswürdige Komponenten verbaut werden." Das ist ein gewaltiger Unterschied. In meinen Augen aber eher eine Verbesserung, denn so kann man leichter auch einzelne Hersteller aus einem Land ausschließen, ohne gleich das ganze Land als unzuverlässig einstufen zu müssen. Ich sage einfach mal "Peter Thiel"...;-) Aber dennoch wild. Irgendjemand soll bitte mal alle 146 Seiten durchgehen, ob es noch mehr solche "marginalen" Änderungen gibt... ☝ 😉

Die Gesellschaft für Informatik e.V. fordert ein rigeroses Vorgehen gegen "Souveränitäts-Washing" und sieht die Gefahr, dass erhebliche Mittel des billiardenschweren "Sondervermögens" in Richtung an US-amerikanische Big-Tech-Unternehmen fließt. Als ein Beispiel für diese Art von 𝙒𝙖𝙨𝙝𝙞𝙣𝙜 wird die #Delos Cloud genannt, da sie im Kern #Microsoft Software enthält und so die digitale Souveränität Deutschlands gefährde, statt sie zu sichern.  Kooperationen mit Big Tech führten zu folgenden 𝗥𝗶𝘀𝗶𝗸𝗲𝗻: ➕  Erpressbarkeit bei geopolitischen Konflikten ➕ Technologische Abhängigkeit, da europäische Unternehmen die Fähigkeit verlieren, Schlüsseltechnologien (z. B. KI-Frameworks) eigenständig zu entwickeln. ➕ Datenkolonialismus, weil sensible Daten europäischer Bürger*innen, Behörden und Unternehmen trotz DSGVO in US-Clouds landen und auf Datenplattformen gehandelt würden ➕ Industriespionage und Manipulation Stattdessen müsse die neue Koalition jetzt die europäische IT-Industrie fördern und #OpenSourceSoftware einsetzen. https://lnkd.in/ePxjv8KM

📜 Der Koalitionsvertrag von Union und SPD ist ausverhandelt. Was ist für Open Source geplant und wie bewerten wir das? ✅ Open Source soll mit Akteuren wie dem Zentrum für digitale Souveränität und der Sovereign Tech Agency vorangetrieben werden. ❗ Die neue Bundesregierung muss diese Initiativen auch finanziell ausreichend ausstatten, damit sie die Open-Source-Transformation vorantreiben können. ✅ Das IT-Budget soll „strategisch ausgerichtet“ werden und es sollen „ambitionierte Ziele“ für Open Source gesetzt werden. ❗ Das ist noch ziemlich vage, diese Vorhaben müssen mit Leben gefüllt und konsequent umgesetzt werden, z.B. mit dem konkreten Ziel „mindestens 20% der IT-Ausgaben des Bundes für Open Source bis zum Ende der Wahlperiode“. ✅ Es wird ein Digitalministerium geben. ❗ Auf die Umsetzung kommt es an! Open Source muss endlich Chefsache in der neuen Bundesregierung werden. Wir fordern zudem ein zentralisiertes Digitalbudget, damit die Ausgaben für IT-Beschaffung der Verwaltung an einer zentralen Stelle gesteuert und überprüft werden können. ✅ Ein „interoperabler und europäisch anschlussfähiger souveräner Deutschland-Stack“ soll entwickelt werden. ❗ Deutschland-Stack und Deutsche Verwaltungscloud müssen mit Open Source Software und offenen Standards und Schnittstellen umgesetzt werden. Nur so kann digitale Souveränität erreicht werden. #OpenSource #digitaleSouveränität #Koalitionsvertrag #Bundesregierung https://lnkd.in/ed6p9fbr

„Wir wollen ein digital souveränes Deutschland“, heißt es im neuen Koalitionsvertrag und das ZenDiS wird als ganz zentraler Akteur genannt. Wir freuen uns, gemeinsam mit der Bundesregierung – und unseren Partnern in Deutschland und Europa – die Handlungsfähigkeit der Öffentlichen Verwaltung in den kommenden Jahren sicherzustellen. 💪

WIE DIGITAL-ABHÄNGIG SIND EIGENTLICH VON US-AMERIKANISCHEN UNTERNEHMEN? ... sehr! Die längere Antwort findet sich in der ARD Mediathek (ab Min 30:50): https://lnkd.in/dDBKzXeJ #DigitaleSouveränität von Unternehmen und Verwaltungen ist ein wichtiges Thema. Immer schon gewesen, aber jetzt bekommen wir langsam kalte Füße. Was nicht gesendet wurde ... aber mir sehr sehr wichtig ist: Jede Herausforderung bietet auch eine Chance. Und aktuell hat die Europäische Software-Industrie eine sehr große Chance!

Der Abschnitt zur Digitalisierung liest sich überraschend gut im neuen, 146 Seiten starken Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. Viele der Themen, die ich im eGovernment Podcast seit Jahren als dringend notwendig anspreche, finden sich hier wieder. Die Euphorie ist da – und das fühlt sich richtig an. Trotzdem bleibt ein kleiner Rest Skepsis, wenn ich an den Aufbau eines Digitalministeriums denke. Ja, wir brauchen es. Mehr denn je. Ein Ministerium mit echten Kompetenzen. Mit Budget, Mut, Ideen, Einfluss und exzellentem Personal. Und vor allem: mit einem Mindset, das den Unterschied macht. Ein Mindset, das den Mut hat, loszulegen, statt sich in endlosen Planungen zu verlieren. Ein Mindset, das Fehler zulässt, offen über sie spricht – und daraus lernt. Ein Mindset, das MVPs und Prototypen nicht als Ausnahme, sondern als Normalität versteht. Ein Mindset der kleinen Schritte. Ein Mindset des “Einfach-mal-Machens”. Ich freue mich auf dieses neue Digitalministerium. Und ich freue mich darauf zu erleben, ob wir in Deutschland endlich zeigen können, dass wir Tempo machen können – und dass eine echte Fehlerkultur mehr ist als nur ein Schlagwort. Trotzdem dürfen wir bei aller Euphorie nicht vergessen: Der Koalitionsvertrag ist nur eine Willenserklärung der Koalitionäre und noch keine aktive Politik.

https://lnkd.in/dGRUdxkt

https://lnkd.in/dM6Wx6wB

🚀 Open-Source-Governance in Kommunen: Neuer #KGSt-Bericht für den erfolgreichen Einsatz von OSS 🌍 Open-Source-Software gewinnt in #Kommunen zunehmend an Bedeutung – sowohl strategisch als auch politisch. Die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) hat nun den zweiten Teil ihrer Berichts-Reihe „Open Source in Kommunen“ veröffentlicht. 📑 Der Bericht beleuchtet die Rolle von #OSS-Communities, Governance-Modelle und gibt wertvolle Empfehlungen, wie Kommunen sich aktiv einbringen können, um Entwicklungen für andere #Verwaltungen und das gesamte Ökosystem zugänglich zu machen. Praxisbeispiele aus Städten wie München, Berlin und Dortmund zeigen, wie #OpenSource erfolgreich in der #Verwaltung umgesetzt werden kann. 🏙️💡 Um besondere Innovationen zu würdigen, sucht die Open Source Business Alliance - Bundesverband für digitale Souveränität e.V. (OSBA) wegweisende OSS-Projekte aus der Verwaltung und prämiert diese im neuen #OpenSourceWettbewerb – unterstützt vom Zentrum Digitale Souveränität (ZenDiS) als ideellem Träger. 🏆 Jetzt OSS-Projekte einreichen und die digitale Zukunft des öffentlichen Sektors mitgestalten. 👉 Link zur Webseite: https://lnkd.in/d6E5t9UZ #OSBA #ZenDiS #SUSE #Capgemini #PublicSector #DigitaleSouveränität #Innovation

Bitte hört euch diese Gespräch an und schreibt euer Feedback und eure Ergänzungen zu den Punkten dazu: AG KRITIS und Manuel Atug zur Digitalen Souveränität "Radio CORAX hat darüber bzw. was jene Veränderungen in den #USA für den Schutz deutscher digitalen #Infrastruktur bedeuten könnten, mit Manuel Atug gesprochen." #KRITIS #DigitaleSouveränität https://lnkd.in/eAA_dTWW