Maschine muss umkehren Falsches Essen: Passagier rastet im Flugzeug aus
10.04.2025, 10:58 Uhr Artikel anhören
Die Maschine war auf dem Weg von New York nach Mailand.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Auf einem Flug von New York nach Mailand eskaliert die Situation: Ein wütender Passagier greift das Personal an und versucht, ins Cockpit zu gelangen. Der Grund mag eher klein erscheinen, aber der Pilot entscheidet sich schließlich zur Umkehr.
In einem Flugzeug auf dem Weg von New York nach Mailand eskalierte eine eher banale Situation derart, dass die Maschine umdrehen musste. Auslöser der Auseinandersetzung war ein Passagier, der nicht das von ihm gewünschte Essen bekam und mit seinem Baby nicht in einer Notausgangsreihe sitzen durfte.
Flug 198 der American Airlines war am Montag gegen 19 Uhr Ortszeit am John F. Kennedy International Airport gestartet. Vier Stunden später teilte der Pilot den etwa 300 Passagieren an Bord mit, dass das Flugzeug nach New York zurückkehren würde, wie CBS News berichtet.
Laut einem Reisenden war die Umkehr zuerst mit einem technischen Problem begründet worden. Dann aber registrierten die Passagiere einen Tumult: "Wir haben hinten im Flugzeug eine Art Handgemenge bemerkt. Sie fragten herum, ob es Polizisten oder Armeeangehörige oder sonst jemanden gäbe, der helfen könnte, da keine Air Marshals an Bord waren", zitiert CBS News eine andere Passagierin.
Ihr zufolge sei ein Mann auf die Stewardessen losgegangen. Anschließend rannte er an den Sitzen der anderen Passagiere vorbei nach vorn "und versuchte, ins Piloten-Cockpit zu stürmen". Die Situation in dem Flugzeug ohne Air Marshal, aber mit "diesem verrückten Mann hinten drin", sei beängstigend gewesen, so der oben zitierte Passagier.
Keine Hilfe von Fluggesellschaft
Um 3 Uhr morgens landete die Maschine wieder in New York. Die Passagiere mussten im Flugzeug ausharren, bis der Mann von der Polizei abgeführt wurde. Sie seien zwar erleichtert gewesen, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, hätten von der Fluggesellschaft aber keine Unterstützung erhalten. "Ich bat darum, die American-Airlines-Lounge zum Stillen und Umziehen nutzen zu dürfen," erzählt eine Frau. "Sie sagten, ich könne hineingehen, wenn ich 79 Dollar zahle."
"Die Sicherheit unserer Kunden und Teammitglieder hat für uns oberste Priorität und wir danken unseren Kunden für ihr Verständnis", heißt es in einer Stellungnahme der Fluggesellschaft. Die Passagiere blieben über Nacht am Airport und starteten am nächsten Tag um 11 Uhr erneut nach Mailand-Malpensa - 16 Stunden nach ihrem ursprünglichen geplanten Flug.
Der aggressive Mann wurde laut CBS News ohne Strafanzeige freigelassen. Die US-Luftfahrtbehörde FAA gibt an, dass es im Jahr 2024 zu mehr als 1800 Zwischenfällen mit widerspenstigen Passagieren kam.
Quelle: ntv.de, kse