Skip to main content

14.03.2023 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

Wie sich der IT-Fachkräftemangel in der Verwaltung meistern lässt

verfasst von: Alexander Ebert

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Die öffentliche Verwaltung droht personell auszubluten. Bis 2030 fehlen rund 840.000 Vollzeit-Fachkräfte. Eine neue Studie macht mehrere Vorschläge, wie qualifiziertes Personal gewonnen werden könnte. 

Der Mangel an Personal in der öffentlichen Verwaltung und speziell am Fachkräften verschärft sich. Schon heute sind viele Stellen unbesetzt und fast ein Drittel der Beschäftigten geht bis 2030 in Ruhestand. Per Saldo fehlen dann im öffentlichen Sektor rund 840.000 Mitarbeitende – davon fast 140.000 IT-Fachkräfte. Zum Gesamtbild der Misere gehört zudem, dass der Bedarf an Digital-Spezialisten je nach Einsatzgebiete zwischen 100 und 200 Prozent steigen wird. Was tun?

Hochschulnachwuchs reicht nicht aus

Der Nachwuchs, der kurz- und mittelfristig von den Hochschulen komme, reiche bei Weitem nicht aus, um die Personallücke zu schließen. Diese Aussage trifft die Unternehmensberatung McKinsey. In ihrer aktuellen Studie "Action, bitte! – Wie der öffentliche Sektor den Mangel an digitalen Fachkräften meistern kann" macht das Beratungsunternehmen eine Reihe von Vorschlägen, wie sich der Fachkräftemangel markant abmildern lässt. Die Studie aus Januar 2023 basiert unter anderem auf Statistiken, eigenen Berechnungen und Überlegungen. 

Zusammenspiel mehrerer Faktoren

Der öffentliche Sektor müsse alle Optionen nutzen, um personell nicht auszubluten. "Ein planvolles Zusammenspiel von Neueinstellungen, Weiterbildung, Bindungsmaßnahmen und Bedarfsentschärfungen trägt dazu bei, die größer werdende Personallücke zu verringern", heißt es in der Studie.

Neun Maßnahmen für mehr Erfolg

Konkret schlägt McKinsey hierzu ein Bündel aus neun Maßnahmen vor. So müsse die gesellschaftliche Bedeutung des öffentlichen Sektors als Kern der Arbeitgebermarke verankert werden. Als gutes Beispiel sei die Nachwuchsgewinnung bei der Deutschen Rentenversicherung zu nennen. 

Weiterhin müssten Einstellungsprozesse deutlich beschleunigt werden denn Digital-Fachkräfte wollen nach ihrer Bewerbung nicht Monate auf eine Antwort warten. Zudem müsse die Verwaltung moderne Arbeitszeitmodelle anbieten und sich stärker an den Bedürfnissen und der Gesundheit des Personals ausrichten.

Ähnlich positive Effekte verspricht sich McKinsey auch von modernen Organisationsstrukturen: IT-Fachkräfte sollten in kleineren Teams, so genannten Squads, arbeiten, "die agil, schnell und meist sehr selbstständig interagieren". Solche Kleingruppen seien Erfolgsmodelle.

Weiterbildung auf „Future Skills“

Erfolgversprechend sei es auch, Fachkarrieren zu ermöglichen. Mit solchen Pfaden habe das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik positive Erfahrungen gemacht. Zudem sollte die öffentliche Verwaltung Weiterbildung auf "Future Skills" ermöglichen: In Digital-Akademien erworbenes Wissen sei der Grundstein, auf den aufgebaut werden könne. Inhaltlich sollte die Weiterbildung auf Zukunftssektoren abzielen, etwa Innovationskompetenz, digitale Kollaboration und Data Analytics.

Obendrein müssten Arbeitgeber in die besten Tools und eine funktionierende Arbeitsumgebung investieren. Die Investitionskosten seien im Vergleich zu den Lohnkosten sehr gering. Investitionsstaus führten hingegen zu einer wachsenden Unzufriedenheit.

Auch der öffentliche Sektor sollte auf Diversität und eine inklusive Kultur setzen. Das verbessere die Chancen in puncto Profitabilität um 25 beziehungsweise 36 Prozent.

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

14.01.2021 | Fachkräftemangel | Infografik | Online-Artikel

IT-Fachkräftemangel ebbt nicht ab

10.02.2022 | Fachkräftemangel | Schwerpunkt | Online-Artikel

Jetzt wird der Fachkräftemangel noch schlimmer

25.01.2023 | Recruiting | Schwerpunkt | Online-Artikel

Abschied vom perfekten Job-Kandidaten