Durch den Umsatzeinbruch des Mainzer Corona-Impfstoff-Herstellers BioNTech brechen auch der Stadt Mainz Gewerbesteuereinnahmen weg. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Nach Umsatzeinbruch im ersten Quartal

Mainzer Finanzdezernent Beck bestürzt über Umsatz-Einbruch bei BioNTech

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Markus Volland

Der Mainzer Corona-Impfstoffhersteller BioNTech verzeichnet einen drastischen Umsatzeinbruch. Die Stadt Mainz wird deshalb deutlich weniger Gewerbesteuer einnehmen.

Am Montag hatte das Pharmaunternehmen BioNTech mit Sitz in der Mainzer Oberstadt bekanntgegeben, dass der Umsatz im ersten Quartal dieses Jahres um 80 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro zurückgegangen sei. Grund ist, dass BioNTech deutlich weniger Corona-Impfstoff verkauft hat.

Umsatz-Einbruch bei BioNTech in dieser Höhe nicht erwartet

Diese Nachricht müsse er jetzt erst einmal verdauen, sagte der Mainzer Finanzdezernent Günter Beck (Grüne) in einem Gespräch mit dem SWR. Die Stadt habe zwar damit gerechnet, in diesem Jahr weniger Gewerbesteuern einzunehmen. Dass es aber so viel weniger sein werden, habe man im Vorfeld nicht absehen können.

"Diese Nachricht muss ich als Finanzdezernent erst einmal verdauen."

Die Stadt müsse jetzt sehen, wie sie damit umgehe. Direkte Konsequenzen auf Vorhaben oder geplante Ausgaben werde es aber vorerst nicht geben, so Beck. "Uns war immer klar, dass die Gewerbesteuereinnahmen von BioNTech nicht auf dem Niveau der vergangenen zwei Jahre bleiben werden", so Beck. Einen solchen Einbruch habe man aber auch nicht erwartet.

Stadt Mainz "nicht über Nacht arm geworden"

Die Stadt sei jetzt nicht über Nacht arm geworden. Mainz habe sich in den vergangenen zwei Jahren ein gutes finanzielles Polster geschaffen, sagt Beck. In Zukunft müsse man aber schon genau schauen, wofür man Geld ausgebe.

Ende vergangenen Jahres hatte der Mainzer Stadtrat einen Doppelhaushalt für dieses und das kommende Jahr verabschiedet. Darin hatte die Stadt mit Gewerbesteuereinnahmen jeweils in Höhe von 620 Millionen Euro gerechnet. Jetzt könne man nur noch von 366 Millionen Euro ausgehen. Aller Voraussicht nach werde der städtische Haushalt dadurch bereits dieses Jahr ins Minus rutschen. Nun müsse man klären, wie dieses Minus ausgeglichen werden kann, heißt es von der Stadt Mainz.

Gewerbesteuereinnahmen jeweils über eine Milliarde Euro

2021 und 2022 hatte BioNTech mit seinem Corona-Impfstoff sehr gute Umsätze erzielt und dabei der Stadt Mainz Gewerbesteuereinnahmen von jeweils mehr als einer Milliarde Euro beschert. Inzwischen ist die Corona-Pandemie aber überwunden, die weltweite Nachfrage nach Corona-Impfstoffen ist sehr stark zurückgegangen.

BioNTech hat für den Herbst dieses Jahres einen angepassten Corona-Impfstoff angekündigt. Ob dieser von den Ländern weltweit auch eingekauft wird, ist derzeit aber noch völlig ungewiss.

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