7,3 Milliarden Euro :
Verschuldung der deutschen Kommunen im ersten Halbjahr rasant gestiegen

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Kommunen haben im ersten Halbjahr deutlich mehr Schulden gemacht.
Die Schulden deutschen Kommunen haben sich im ersten Halbjahr auf 7,3 Milliarden Euro mehr als vervierfacht. Das liegt am Inflationsausgleich und gestiegenen Sozialausgaben.

Inflationsausgleich und höhere Ausgaben bei den Sozialleistungen: In Deutschland haben sich die Schulden der Kommunen während der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als vervierfacht. Die Gemeinden und Gemeindeverbände ohne Stadtstaaten wiesen ein Finanzierungsdefizit von 7,3 Milliarden Euro auf, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im ersten Halbjahr 2022 hatte das Defizit lediglich bei 1,6 Milliarden Euro gelegen.

Hauptgründe für die erhöhten Aufwendungen waren angestiegene Regelsätze beim Bürgergeld sowie die Aufnahme von Schutzsuchenden aus der Ukraine im System der Sozialleistungen. Insgesamt stiegen die Ausgaben in diesem Bereich im ersten Halbjahr um 11,8 Prozent oder 3,9 Milliarden auf 37,1 Milliarden Euro an.

Zudem erhöhte sich der Posten der Personalausgaben in den Kernhaushalten um 7,0 Prozent auf 37,1 Milliarden Euro. Hauptgrund dafür war der Tarifabschluss 2023 im öffentlichen Dienst und insbesondere die Sonderzahlung zum Inflationsausgleich im Juni.

Während die Ausgaben mit insgesamt elf Prozent oder 16,6 Milliarden Euro stark stiegen, konnten die Einnahmen dies mit einem Plus von 7,3 Prozent oder 10,9 Milliarden Euro nicht wettmachen. Auf der Einnahmenseite stiegen die Steuereinkünfte um 4,0 Prozent, die Erlöse aus der Gewerbesteuer legten dabei um 3,1 Prozent zu.