Ransomware: Cyberangriff trifft zwölf schwäbische Gemeinden

Vor allem die Bürgerbüros betroffener Verwaltungen sind seit dem Angriff beeinträchtigt. Die Hacker wollen wohl über ein Lösegeld verhandeln.

Artikel veröffentlicht am , Marc Stöckel
Eine Ransomware-Attacke trifft zwölf schwäbische Gemeindeverwaltungen.
Eine Ransomware-Attacke trifft zwölf schwäbische Gemeindeverwaltungen. (Bild: pixabay.com / TheDigitalArtist)

Ein Cyberangriff auf den Zweckverband gemeindliche Datenverarbeitung des Landkreises Neu-Ulm hat weitgehende Systemausfälle in den Verwaltungen von insgesamt zwölf schwäbischen Gemeinden zur Folge. Betroffen seien vor allem die Bürgerbüros, heißt es bei BR24. Die Ausfälle zeigen sich demnach in den Gemeinden Altenstadt, Bellenberg, Buch, Holzheim, Kellmünz, Nersingen, Oberroth, Osterberg, Pfaffenhofen, Roggenburg und Unterroth sowie Horgau im Landkreis Augsburg.

Seit Mittwoch sei es den Mitarbeitern betroffener Verwaltungen nicht mehr möglich, auf bestimmte Anwendungen und Daten zuzugreifen. Bürger, die dringend neue Ausweispapiere benötigen, werden wohl teilweise an Nachbarkommunen verwiesen, um sich dort einen vorläufigen Pass ausstellen zu lassen. Rechnungen begleiche man vorerst analog per Überweisung.

Angreifer wollen verhandeln

Von einer Ransomware ist zwar bei BR24 nicht explizit die Rede, jedoch sei von den Angreifern ein Word-Dokument hinterlassen worden, mit der Anweisung, mit den Hackern in Verhandlung zu treten. Die böswilligen Akteure wollen hier offenbar eine Lösegeldforderung durchsetzen. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) unter Verweis auf Aussagen der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg berichtet, wurden bei dem Vorfall wohl Daten verschlüsselt – ein typischer Ransomwareangriff also.

Ausfälle gebe es nun im Bereich des Einwohnermeldewesens, der Haushalts- und Kassensoftware sowie auch der Friedhofssoftware, erklärte Mathias Stölzle, der Vorsitzende des angegriffenen Zweckverbands und Erster Bürgermeister der Gemeinde Roggenburg. "In diesen Bereichen kann derzeit keine Dienstleistung angeboten werden", so Stölzle.

Cyberangriffe auf deutsche Kommunen häufen sich

Eine Ransomware-Attacke traf zuletzt auch den IT-Dienstleister Südwestfalen IT. Dadurch wurden jedoch noch weitaus mehr Verwaltungen beeinträchtigt: 103 Stadt-, Kreis- und Gemeindeverwaltungen mussten wohl teilweise für den Publikumsverkehr schließen und auf alternative Notfall-Webseiten ausweichen, um wichtige Dienste weiterhin anbieten zu können.

Weitere deutsche Kommunen hatten erst im Oktober mit DDoS-Angriffen zu kämpfen. Die Webportale der Städte Dortmund, Köln, Nürnberg, Dresden, Hannover, Bielefeld und Frankfurt waren dadurch zeitweise nicht erreichbar.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Youtuber demonstriert
So unsicher ist Windows XP mit Internet im Jahr 2024

Ein Youtuber hat ein ungeschütztes Windows-XP-System mit dem Internet verbunden und einfach nur gewartet. Schon nach kurzer Zeit war Malware installiert.

Youtuber demonstriert: So unsicher ist Windows XP mit Internet im Jahr 2024
Artikel
  1. Ungeschützte API: Sicherheitslücke macht Studenten zu Wäsche-Millionären
    Ungeschützte API
    Sicherheitslücke macht Studenten zu Wäsche-Millionären

    In vielen Hochschulen und Wohnheimen stehen Wäscheautomaten von CSC Serviceworks. Zwei Studenten haben darin eine Sicherheitslücke entdeckt - mit erheblichem Missbrauchspotenzial.

  2. Nebenkostenprivileg entfällt: Die besten IPTV-Alternativen zum Kabelanschluss
    Nebenkostenprivileg entfällt
    Die besten IPTV-Alternativen zum Kabelanschluss

    Wer ohne Kabelanschluss lineares Fernsehen über das Internet schauen möchte, hat viel Auswahl. Kunden zahlen meist weniger als bisher und erhalten trotzdem deutlich mehr Leistung.
    Ein Ratgebertext von Ingo Pakalski

  3. Twingo: VW und Renault beenden Gespräche über günstige Elektroautos
    Twingo
    VW und Renault beenden Gespräche über günstige Elektroautos

    Volkswagen und Renault sollen die gemeinsame Entwicklung einer erschwinglichen Elektroversion des Twingo gestoppt haben. Offenbar macht Renault allein weiter.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Mechanische RGB-Tastatur für nur 17,14€ (Prime) • MediaMarkt: Neuer Flyer und Spar-Bundles für Gamer mit bis zu 15% Extra-Rabatt • AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • ENDORFY Thock Compact Wireless Pudding 49,99€ • PCGH Cyber Week aktuell u. a. mit LG, MSI und Sharkoon [Werbung]
    •  /