Ransomware: Cyberangriff trifft zwölf schwäbische Gemeinden
Vor allem die Bürgerbüros betroffener Verwaltungen sind seit dem Angriff beeinträchtigt. Die Hacker wollen wohl über ein Lösegeld verhandeln.
Ein Cyberangriff auf den Zweckverband gemeindliche Datenverarbeitung des Landkreises Neu-Ulm hat weitgehende Systemausfälle in den Verwaltungen von insgesamt zwölf schwäbischen Gemeinden zur Folge. Betroffen seien vor allem die Bürgerbüros, heißt es bei BR24. Die Ausfälle zeigen sich demnach in den Gemeinden Altenstadt, Bellenberg, Buch, Holzheim, Kellmünz, Nersingen, Oberroth, Osterberg, Pfaffenhofen, Roggenburg und Unterroth sowie Horgau im Landkreis Augsburg.
Seit Mittwoch sei es den Mitarbeitern betroffener Verwaltungen nicht mehr möglich, auf bestimmte Anwendungen und Daten zuzugreifen. Bürger, die dringend neue Ausweispapiere benötigen, werden wohl teilweise an Nachbarkommunen verwiesen, um sich dort einen vorläufigen Pass ausstellen zu lassen. Rechnungen begleiche man vorerst analog per Überweisung.
Angreifer wollen verhandeln
Von einer Ransomware ist zwar bei BR24 nicht explizit die Rede, jedoch sei von den Angreifern ein Word-Dokument hinterlassen worden, mit der Anweisung, mit den Hackern in Verhandlung zu treten. Die böswilligen Akteure wollen hier offenbar eine Lösegeldforderung durchsetzen. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) unter Verweis auf Aussagen der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg berichtet, wurden bei dem Vorfall wohl Daten verschlüsselt – ein typischer Ransomwareangriff also.
Ausfälle gebe es nun im Bereich des Einwohnermeldewesens, der Haushalts- und Kassensoftware sowie auch der Friedhofssoftware, erklärte Mathias Stölzle, der Vorsitzende des angegriffenen Zweckverbands und Erster Bürgermeister der Gemeinde Roggenburg. "In diesen Bereichen kann derzeit keine Dienstleistung angeboten werden", so Stölzle.
Cyberangriffe auf deutsche Kommunen häufen sich
Eine Ransomware-Attacke traf zuletzt auch den IT-Dienstleister Südwestfalen IT. Dadurch wurden jedoch noch weitaus mehr Verwaltungen beeinträchtigt: 103 Stadt-, Kreis- und Gemeindeverwaltungen mussten wohl teilweise für den Publikumsverkehr schließen und auf alternative Notfall-Webseiten ausweichen, um wichtige Dienste weiterhin anbieten zu können.
Weitere deutsche Kommunen hatten erst im Oktober mit DDoS-Angriffen zu kämpfen. Die Webportale der Städte Dortmund, Köln, Nürnberg, Dresden, Hannover, Bielefeld und Frankfurt waren dadurch zeitweise nicht erreichbar.
Diese wichtigen Dienste die hier ausgeführt werden können, bestehen mehr oder minder aus...