Vodafone-Chef zu Überbau der Telekom: "Das ist volkswirtschaftlich Unsinn"

Vodafone-Chef Rogge kritisiert den Glasfaserausbau der Telekom. Viele Gemeinden hätten kein Verständnis für den Überbau des Netzbetreibers.

Artikel veröffentlicht am , Marius Pieruschka
Vodafone-Chef Philippe Rogge beim Amtsantritt im Juli 2022.
Vodafone-Chef Philippe Rogge beim Amtsantritt im Juli 2022. (Bild: Vodafone)

Vodafone-Chef Philippe Rogge gab der Süddeutschen Zeitung (SZ) ein ausführliches Interview. In dem Gespräch ging es um die aktuelle Entwicklung bei Vodafone, um den vierten Netzbetreiber 1&1 und um den Glasfaserausbau in Deutschland. Der Belgier kritisierte offen die Deutsche Telekom.

Das große Reizwort war der Überbau bei Glasfaser. Viele Gemeinden könnten nicht verstehen, dass die Telekom dort die Erde aufreiße, wo andere gerade Kabel verlegt hätten. Der SZ sagte er: "Das ist volkswirtschaftlich Unsinn, nennt sich Überbau und zerstört die wirtschaftliche Kalkulation vieler kleiner Anbieter."

Weiterhin bemängelte Rogge im Interview, dass die Telekom anderen Anbietern nur einen teuren Zugang zu Leerrohren gewähre und die Konkurrenten so zu "sinnlosen Baggereien" zwinge, obwohl der Bonner Netzbetreiber mit den Leerrohren über ein "digitales Autobahnnetz" verfüge. Auch der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) kritisierte kürzlich die Marktmacht der Deutschen Telekom im Festnetz.

Vierter Netzbetreiber sorge für keine sinkenden Preise

Philippe Rogge ist seit Juli 2022 CEO von Vodafone-Deutschland. Der Netzbetreiber hatte in den zurückliegenden Monaten immer mit schrumpfenden Serviceumsätzen und einem Rückgang bei den Kundenzahlen zu kämpfen. Im abgelaufenen Quartal konnte Vodafone wieder bei den Kunden zulegen. Laut Rogge liegt es daran, dass der Netzbetreiber das Angebot im Frühsommer 2023 attraktiver gestaltet hat. Zugleich gestand Rogge ein, dass Vodafone aktuell bei starkem Kundenzuwachs von Telekom und o2 nicht mithalten könne.

Insgesamt befinde sich Deutschland beim Mobilfunk auf dem richtigen Weg, im Gegensatz zum Festnetzausbau. Rogge freut, dass die Bundesnetzagentur die Handyfrequenzen, die im Jahr 2025 auslaufen, nicht erneut versteigern wolle.

Am 8. Dezember 2023 startet mit 1&1 der vierte Netzbetreiber in Deutschland. Rogge erwarte jedoch keine sinkenden Preise im Mobilfunk, der Süddeutschen Zeitung sagte er: "Es würde mich überraschen, wenn die Preise deutlich fielen." Vodafone stehe dem Wettbewerb nicht im Weg, Rogge verwies auf das 5G Roaming Abkommen mit 1&1.

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Uiiiip 10. Dez 2023

Den akommentar muss man nicht verstehen. Es wurde zum ersten Mal reguliert gegen mnet, in...

Bonarewitz 06. Dez 2023

Natürlich nicht. Aber deren Kabel liegen zum Großteil noch in Leerrohren der Telekom...

Bonarewitz 06. Dez 2023

Wird doch von allen mir bekannten Betreibern genau so gemacht? Wenn der Eigentümer...

Uiiiip 05. Dez 2023

Es schadet aber auch nicht maximal, so wie behauptet. Das wird ultra aufgebauscht um...



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