1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Bürgermeister stehen zusammen gegen Rechtsextremismus

  6. >

Gemeinsame Erklärung am Rande der Anti-AfD-Demo

Bürgermeister stehen zusammen gegen Rechtsextremismus

Münster/Münsterland

Mit einem gemeinsamen Auftritt haben sich rund 30 Verwaltungsvorstände aus dem Münsterland an der Anti-AfD-Demo am Freitagabend in Münster beteiligt. Aber die Aktion war nicht ganz unumstritten.

Von Gunnar A. Pier und Jörg Homering

Gemeinsam beteiligten sich rund 30 Bürgermeister an der Demo gegen die AfD.
Gemeinsam beteiligten sich rund 30 Bürgermeister an der Demo gegen die AfD. Foto: Oliver Werner

 „Als Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Münsterlandes stehen wir gemeinsam für demokratische Werte wie Vielfalt, Toleranz und ein wertschätzendes Miteinander in unseren Städten und Gemeinden“, formulierten sie in einer vorab veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.

„Besorgt nehmen wir wahr, wie Rechtsextreme ungeniert Umsturz- und Deportationspläne diskutieren“, schreiben sie weiter in ihrer Stellungnahme. „Dagegen verwahren wir uns und werden Teil der Proteste gegen Rechtsextremismus und setzen uns für den sozialen Zusammenhalt in unseren Städten und Gemeinden des Münsterlandes ein. Für eine starke Demokratie stehen wir zusammen – als Münsterland-Bürgermeister*innen mit und ohne Parteizugehörigkeiten.“

Mancherorts sorgte die vor wenigen Tagen initiierte Aktion jedoch auch für Unmut. So bedauerten etwa die Bürgermeister von Rheine, Neuenkirchen und Wettringen gegenüber unserer Redaktion, von der – prinzipiell begrüßenswerten – Initiative erst aus der Zeitung erfahren zu haben.

Die Erklärung der Bürgermeister im Wortlaut

„Als Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Münsterlandes stehen wir gemeinsam für demokratische Werte wie Vielfalt, Toleranz und ein wertschätzendes Miteinander in unseren Städten und Gemeinden.

Besorgt nehmen wir wahr, wie Rechtsextreme ungeniert Umsturz- und Deportationspläne diskutieren, um Menschen aufgrund ihrer Herkunft zu diskriminieren und aus unserem Land zu vertreiben. In einer Zeit großer Herausforderungen, die ohnehin viele Menschen belastet, versuchen rechtsextreme und verfassungsfeindliche Kräfte, das gesellschaftliche Klima zu vergiften und den demokratischen Institutionen zu schaden.

Dagegen verwahren wir uns und werden Teil der Proteste gegen Rechtsextremismus und setzen uns für den sozialen Zusammenhalt in unseren Städten und Gemeinden des Münsterlandes ein. Für eine starke Demokratie stehen wir zusammen - als Münsterland-Bürgermeister*innen mit und ohne Parteizugehörigkeiten. Gemeinsam geht es darum, unsere freiheitlich demokratische Grundordnung zu verteidigen. Wir engagieren uns vielschichtig, damit unsere Städte und Gemeinden Orte der Vielfalt, der Lebensqualität und des Zusammenhaltes bleiben.“

Die Unterzeichner der Erklärung

Karl Reinke, Gemeinde Altenberge

Thomas Stohldreier, Gemeinde Ascheberg

Marion Dirks, Stadt Billerbeck

Eliza Diekmann, Stadt Coesfeld

Carsten Grawunder, Stadt Drensteinfurt

Berthold Lülf, Stadt Ennigerloh

Sebastian Seidel, Gemeinde Everswinkel

Anne Kortüm, Stadt Gescher

Jörn Möltgen, Gemeinde Havixbeck

Franz Josef Weilinghoff, Gemeinde Heek

Dr. Patrick Voßkamp, Gemeinde Heiden

Dieter Berkemeier, Gemeinde Ledgen

Markus Lewe, Stadt Münster

Dr. Dietmar Thönnes, Gemeinde Nottuln

Karin Rodeheger, Stadt Oelde

Wilhelm Sendermann, Stadt Olfen

Karl Piochowiak, Gemeinde Ostbevern

Martin Tesing, Gemeinde Raesfeld

Manuel Deitert, Gemeinde Reken

Jürgen Bernsmann, Stadt Rhede

Christoph Gottheil, Gemeinde Rosendahl

Josef Uphoff, Stadt Sassenberg

Franz-J. Franzbach, Gemeinde Schöppingen

Sebastian Täger, Gemeinde Senden

Katrin Reuscher, Stadt Sendenhorst

Berthold Dittmann, Stadt Stadtlohn

Werner Stödtke, Gemeinde Südlohn

Wolfgang Pieper, Stadt Telgte

Dagmar Jeske, Stadt Velen

Dr. Tom Tenostendarp, Stadt Vreden

Peter Horstmann, Stadt Warendorf