Das US-Unternehmen OpenAI hat ein neues Programm zum Klonen echter Stimmen vorgestellt. OpenAI präsentiert auf seiner Website mehrere Sprachaufnahmen, die mithilfe der Software Voice Engine entstanden seien. Demnach konnte Voice Engine nach Hochladen eines 15-sekündigen Audios einer menschlichen Stimme diese imitieren, einen Text vorlesen und ihn auch übersetzen. Somit könnten Nutzer unter anderem eine Tonaufnahme ihrer Stimme auf Chinesisch oder Französisch erstellen.

Im September hatte das Unternehmen, das auch den Chatbot ChatGPT entwickelt hat, mit HeyGen ein Tool vorgestellt, das Videos mithilfe von künstlicher Intelligenz übersetzen und Lippenbewegungen anpassen kann. Laut OpenAI greift HeyGen auf die Technologie von Voice Engine zurück.

Angesichts der Missbrauchsgefahr soll Voice Engine nach Unternehmensangaben zunächst nicht frei zugänglich sein. OpenAI will das Produkt mit Testern prüfen.

"Schwerwiegende Risiken" im Wahljahr

"Wir verstehen, dass die Erzeugung von Sprache, die den Stimmen von Menschen ähnelt, schwerwiegende Risiken hat, die insbesondere in einem Wahljahr im Fokus stehen", teilte das Unternehmen mit. In den USA wird am 5. November ein neuer Präsident gewählt. Auch in zahlreichen anderen Ländern finden in diesem Jahr wichtige Wahlen statt. 

Im US-Staat New Hampshire ermitteln die Behörden derzeit zu Anrufen, bei denen die Stimme von Präsident Joe Biden mithilfe einer KI imitiert wurde, um Menschen von der Stimmabgabe bei der dortigen Vorwahl im Januar abzuhalten.