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Abschlussfeier mit Rap-Einlage: Bürgermeister begeistert mit ungewöhnlicher Rede

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Bei der Abschlussfeier der Staatlichen Realschule Herrsching rappt Bürgermeister Christian Schiller seine Rede. Die Idee entstand spontan und wurde heimlich geübt.

Herrsching – „Junge, ist das langweilig. Geht das nicht cooler?“ Herrschings Bürgermeister Christian Schiller hatte am Freitagnachmittag gerade die Bühne betreten und ein freundliches „Meine lieben Damen und Herren“ ins Mikro gesprochen, als ihm aus den Reihen der Zuhörer Ablehnung und Buhrufe entgegenschallten. Was dann folgte, dürfte es bei einer Abschlussfeier der Staatlichen Realschule Herrsching so noch nie gegeben haben.

Bereit für neue Herausforderungen: die Absolventen der Staatlichen Realschule Herrsching am Freitag vor der Zeugnisübergabe.
Bereit für neue Herausforderungen: die Absolventen der Staatlichen Realschule Herrsching am Freitag vor der Zeugnisübergabe. © Andrea Jaksch

Klasse 10 G der Staatlichen Realschule Herrsching rappt mit Bürgermeister

Denn auf Schillers fast flehentliche Frage „Ja, aber wie?“ kamen die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse 10 G zu ihm auf die Bühne, gaben mit Fußstampfen und Klatschen einen Beat vor, woraufhin sich der Bürgermeister eine Baseballmütze aufzog und seine Abschlussrede rappte. In Anlehnung an „Die Fantastischen Vier“ unter dem Titel „RSH – die Schule lässt grüßen“, schaffte es Schiller sogar, Begriffe wie „Dreifachturnhalle“ und „Zweckverband“ in den Sprechgesang unterzubringen.

Die Idee für diese Einlage sei ganz spontan bei einem zufälligen Treffen am See entstanden, teilt Anja Pfister von der Realschule mit. Schiller habe der 10 G und deren Klassenlehrerin Melanie Wederhake erzählt, dass er noch nach einer zündenden Idee für seine Rede suche. Nach ein paar heimlichen Proben im Feuerwehrhaus war die Überraschung perfekt, und Schiller brachte das Publikum zum Johlen.

178 Absolventen wurden verabschiedet

Hauptdarsteller des Tages waren aber natürlich die 178 Absolventen, die in der festlich geschmückten Turnhalle Platz nahmen. Unter den Gästen waren auch Landrat Stefan Frey, Dekan Simon Rapp, der Geschäftsführer des Schul-Zweckverbandes, Stefan Amon, und die frühere Schulleiterin Rita Menzel-Stuck. Sie alle erlebten eine Veranstaltung mit vielen unterhaltsamen Momenten. So verabschiedeten sich die Schülersprecher und Absolventen Lia Dotterweich und Marcel Spiewok mit sehr viel Selbstironie von der Schule. Bei allem Spaß hatten die Schülersprecher am Ende ihrer Rede ein sehr ernstes Anliegen. Sie riefen die Gäste auf, für den Verein JoMa-Projekt in Weßling zu spenden, der Familien mit unheilbar kranken und schwerstbehinderten oder verstorbenen Kindern und Jugendlichen unterstützt.

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Schulleiter: „Lasst euch von euren Herzen, nicht von Angst leiten“

Dass der Realschule neben aller Wissensvermittlung vor allem die Wertevermittlung am Herzen liegt, zeigten die Reden der Vorsitzenden des Elternbeirats, Myriam Keller und Petra Weber, sowie des Schulleiters Christian Schmitz. Die Schüler würden ihre Ziele erreichen und erfolgreich sein, „wenn sie bunt, anders und mit Herzblut dabei sind“, sagten die Elternvertreter. „Die Welt braucht eure Einzigartigkeit, Vielfalt, Umsicht und Nachsicht.“

Schmitz betonte, dass die Abschlussschüler Spuren an der Realschule hinterlassen hätten, nicht nur auf Tischen durch Kritzeleien, sondern vor allem im Herzen. Er habe viel von den Schülern gelernt, vor allem in Bezug auf die Akzeptanz von Diversität. „Nie zuvor bin ich beim Abschlussball von einem Jungen aufgefordert worden, mit ihm zu tanzen“, sagte Schmitz. Er wünsche sich, dass sie weiterhin so frei und mutig seien, nicht in Schubladen zu denken und für ihre Werte einzustehen. Und er rief die Absolventen auf, für Freiheit und Demokratie einzutreten. „Lasst euch von euren Herzen, nicht von Angst leiten“, sagte der Schulleiter, der zusammen mit den Klassenleitern auch die Zeugnisse überreichte und Schüler mit besonderen Leistungen ehrte.

Jahrgangsbeste in Herrsching hat die Abschlussnote 1,0

Jahrgangsbeste war mit einem Schnitt von 1,0 Wanda Wurzbacher, gefolgt von Jannik Kraus (1,17) und Matthias Belle (1,33). Einen Dank von Schulsozialpädagogin Andrea Hopf und Anna Homann vom Lions Club Würmtal erhielten die Schülerinnen und Schüler, die sich über mehrere Jahre für die Schulfamilie im Bereich Streitschlichtung, Schulsanitäter oder Theater engagiert hatten. Musik gab es – neben Schillers Rap – natürlich auch. Klassenlehrer Marius Längenfelder und seine 10. Klasse spielten „Highway to Hell“, Lehrerkollegium und Schülerchor sangen zum Ende „Wunderfinder“.

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