Menü
Anmelden
  1. Unternehmen
  2. Industrie
  3. Brenner-Tunnel: Dieses Desaster löst Deutschland bei der Jahrhundertbaustelle aus

Eingang zum Brenner-Basistunnel. Foto: BBT

H+Brenner-TunnelDieses Desaster löst Deutschland bei der Jahrhundertbaustelle aus

Derzeit quälen sich Hunderttausende über den Alpenpass in den Italienurlaub. Schon bald könnte es komfortabler werden – dank Europas längstem Tunnel. Wenn da ein Problem nicht wäre.Martin-W. Buchenau, Josefine Fokuhl, Joachim Hofer und Christoph Schlautmann 23.08.2024 - 08:31 Uhr Artikel anhören

Steinach am Brenner, München, Berlin. „Alles, was ein Mensch sich heute vorzustellen vermag, werden andere Menschen irgendwann verwirklichen können“, hat Jules Verne einmal gesagt, Autor von „Reise zum Mittelpunkt der Erde“. Seine Geschichte von 1864 gilt als einer der ersten Science-Fiction-Romane.

Realität ist inzwischen die unterirdische Jahrhundertbaustelle des Brenner-Basistunnels – ein Röhrensystem von 230 Kilometern, 173 davon sind schon in den Fels gesprengt oder maschinell gegraben. Das Projekt ist das Herzstück der transeuropäischen Strecke von Stockholm nach Sizilien.

Der lückenlose Anschluss auf deutscher Seite an die neue Alpenquerung wird dagegen immer mehr zur fernen Zukunftsmusik. Es droht eine riesige Blamage für Deutschland beim derzeit wichtigsten Infrastrukturprojekt Europas, eine Verzögerung von mehreren Jahren.

Während Österreich und Italien schon fleißig gebaut haben, fehlt in der Bundesrepublik noch immer ein Beschluss über die finale Streckenführung.

„Die anderen Länder schütteln zu Recht über uns den Kopf“, sagt Martin Herrenknecht. Der 82-Jährige hat acht der im Einsatz befindlichen neun Tunnelbohrmaschinen geliefert,H+ jede kostet einen höheren zweistelligen Millionenbetrag. „Die Anbindung in Deutschland stockt und gefährdet damit den Erfolg des gesamten grenzüberschreitenden Projekts“, sagt der badische Unternehmer.