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Lang erwartete Neuerung Google Maps zeigt bald deutsche Tempolimits an

Millionen Menschen verwenden Googles Karten-App als Navi-Ersatz. Die Frage, wie schnell sie gerade fahren dürfen, konnte diese ihnen hierzulande bisher aber nicht beantworten. Das soll sich ändern.
Werbebild von Google: Bald soll der Kartendienst Maps nicht nur auf niederländischen oder italienischen, sondern auch auf deutschen Straßen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit anzeigen

Werbebild von Google: Bald soll der Kartendienst Maps nicht nur auf niederländischen oder italienischen, sondern auch auf deutschen Straßen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit anzeigen

Foto: Google

Wie viele km/h sind hier eigentlich erlaubt? Diese Frage stellen sich einige Autofahrerinnen und Autofahrer, wenn sie auf deutschen Straßen mal ein Schild mit einem Tempolimit übersehen. Google Maps will in solchen Situationen künftig für Klarheit sorgen: In naher Zukunft soll die Karten-App während der Navigation anzeigen, welche Höchstgeschwindigkeit auf dem aktuellen Streckenabschnitt zulässig ist. Eine gute Nachricht ist das vor allem für Menschen, deren Fahrzeugsysteme selbst keine Informationen zu Tempolimits liefern.

Navigation mit Maps in den Niederlanden: Unten links ist die Tempolimit-Anzeige

Navigation mit Maps in den Niederlanden: Unten links ist die Tempolimit-Anzeige

Foto: Google

In Ländern wie den USA, den Niederlanden und Italien gibt es das Tempolimit-Feature schon seit dem Jahr 2019 . Und auch in Deutschland gibt es seit Jahren Gerüchte, dass die Freischaltung in Maps unmittelbar bevorstehe. Tatsächlich rühmte sich Google auf einer Entwickler-Website zu Maps bereits damit, für Deutschland Daten zum Thema Geschwindigkeitsbegrenzungen zu besitzen . Die Nutzerinnen und Nutzer bekamen diese Daten aber einfach nicht zu sehen. Die aktuelle Fahrgeschwindigkeit immerhin konnte ihnen Google Maps anzeigen, auf das Tempolimit mussten sie allein achten.

Viele Autofahrer setzten bisher auf Dritt-Apps

Wie Google am Donnerstagnachmittag bekannt gab, ändert sich das nun. Mit zwei kurzen Sätzen in einem Blogpost zu Google Maps  hat das Unternehmen den Start der Funktion in 20 weiteren Ländern Europas angekündigt. Neben Deutschland sind zum Beispiel Österreich, Dänemark und Polen dabei. Wie es auf SPIEGEL-Nachfrage von Google heißt, soll der Rollout des Features für iOS und Android direkt mit der Ankündigung beginnen. Im Laufe der kommenden Monate soll die Funktion dann alle Nutzerinnen und Nutzer erreichen, mit etwas Zeitversatz sollen auch Besitzer von Autos mit integrierten Google-Diensten bedient werden.

Obwohl die Neuerung für Google nur eine Randnotiz ist, dürfte sie zahlreiche Autofahrerinnen und Autofahrer freuen: Maps ist die wohl meistgenutzte Karten-App. Wer bisher damit unterwegs war und auf eine Tempolimit-Anzeige nicht verzichten wollte, landete schnell bei parallel laufenden Dritt-Apps wie Velociraptor oder Blitzer.de, einer App, die primär als Blitzer-Warn-App beworben wird.

Die weitverbreitete Nutzung von Blitzerwarnern, sei es als App oder als Extragerät, ist in Deutschland während der Fahrt jedoch verboten. Wird man als Fahrer beim Nutzen oder »betriebsbereiten Mitführen« solcher Hilfsmittel ertappt, drohen 75 Euro Bußgeld plus ein Punkt in Flensburg. Einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema lesen Sie hier .

Welche Quellen in die Tempolimit-Angaben einfließen, erklärt Google in einem weiteren Blogpost . Dort heißt es, dass die angezeigten Angaben auf Behördenangaben und Street-View-Aufnahmen basieren, aber auch auf Daten von Drittanbietern. In jenem Beitrag merkt Google übrigens an, dass sich Geschwindigkeitsbegrenzungen immer wieder änderten – man denke etwa an temporäre Baustellen: Dies mache ihre Aktualisierung schwierig. Es lohnt sich also auch in Zukunft noch, beim Fahren selbst auf die Schilder zu achten.

mbö