Digitalisierung: Tausende Schul-Tablets bleiben uneingerichtet liegen

Über Förderprogramme ist viel IT an Schulen angeschafft worden. Zeit und Geld für Einrichtung oder Pflege fehlen aber viel zu oft.

Artikel veröffentlicht am ,
Tablet-Einsatz an der Schule
Tablet-Einsatz an der Schule (Bild: BELGA via Reuters Connect)

Dass die Anschaffung von IT-Hardware nicht zwingend zur erfolgreichen Digitalisierung in Schule führt, zeigt sich nun immer mehr an den Auswirkungen des sogenannten Digitalpakts Schule und ähnlicher Initiativen. Oft scheitert es dabei sogar schon an der Einrichtung der Geräte, die deshalb nie zum Einsatz kommen, wie nun etwa ein Fall aus Wuppertal zeigt, über den der Kölner Stadtanzeiger beispielhaft berichtet.

Dort sind aus Mitteln des EU-React-Förderpaktes bei einem Fördervolumen von 9 Millionen Euro 14.000 iPads für die Schulen angeschafft worden. Bei einer Überprüfung der Förderung stellte sich jedoch heraus, "dass 60 Prozent der ausgelieferten Tablets ein dreiviertel Jahr danach immer noch nicht in Betrieb genommen worden waren", wie es in dem Bericht heißt. Den Schulen hätten schlicht Ressourcen und Know-how gefehlt, um die Tablets einzurichten, sagte demnach Richard Voss von der GEW Wuppertal im WDR. Sollten die Tablets nicht bis zu einer Frist Anfang Dezember genutzt werden können, droht eine Rückzahlung der Fördersumme.

Finanzierung für technischen Support bleibt Baustelle

Der technische Support und die Zuständigkeiten dafür sind an den Schulen unterschiedlich gelöst. Die meisten eint jedoch, dass diese nicht über eine dedizierte IT-Fachkraft dafür verfügen. Teilweise gibt es nur Telefon-Support, wie in Wuppertal. Oft übernehmen die notwendigen Aufgaben in NRW sogenannte Digitalisierungsbeauftragte, die für diese Aufgabe eine Anrechnungsstunde erhalten – es muss als eine Stunde pro Woche weniger unterrichtet werden.

Doch auch wenn die Schulen kompetente Kooperationspartner für die Schul-IT haben, läuft demnach nicht alles rund. In dem Bericht wird dabei etwa Netcologne erwähnt, die die Betreuung für Schulen in Köln übernehmen. Bei hunderten Schulen, entsprechenden Wartezeiten und der Überforderung vieler Lehrer blieben hier fertig eingerichtete Geräte eher im Schrank, zitiert der KStA einen Lehrer und Digitalisierungsbeauftragen an einer Schule.

Der von der regierenden Koalition eigentlich vereinbarte Digitalpakt 2.0 sollte eine Besserung bei den genannten und ähnlichen Problemen bringen. Explizit vorgesehen waren dabei die Unterstützung für Wartung und Administration. Im Bundeshaushalt für das Jahr 2024 sind dafür aber keinerlei Mittel veranschlagt.

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kaputt 02. Nov 2023

Meist externe Dienstleister mit Verträgen, die dich zum Lachen bringen und extrem...

echterhoff 02. Nov 2023

...meinem Biologielehrer bei der Einrichtung der Rechner helfen. Er wusste um mein...

heckmeck023 31. Okt 2023

Ich verstehe da die Gründe, es muss aber nun mal mehr Geld bereitgestellt werden, da es...

Kiesch 30. Okt 2023

Es ist der völlig falsche Ansatz hier Lehrkräfte einzusetzen. Das was wir jetzt an IT in...



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